Das richtige HDMI Kabel für jedes Gerät: Tipps und Empfehlungen
Geliebt und gehasst: HDMI Kabel. Warum das erklärt sich aus der Historie, denn HDMI Verbindungen hat man aus DVI Kabeln entwickelt und die waren für die Verbindung von Grafikkarte zum Computer Monitor gedacht, also kurze Kabel mit Bild in hoher Auflösung mit einfachem Ton.
Der erste Tipp
HDMI Kabel können heute natürlich mehr: mehr Auflösung, mehr Tonformate, mehr Leistung und haben einen Kopierschutz namens HDCP integriert. Leider sind HDMI Stecker gegenüber DVI Steckern nicht nur kleiner sondern auch mechanisch viel simpler gestrickt.
Da kommt schon der erste Tipp für "Welches HDMI Kabel ist das Richtige?". Der HDMI Stecker muss mechanisch gut sitzen, darf nicht wackeln oder zu leichtgängig sein damit die elektrischen Kontakte perfekt sind. Das gilt erst recht für Mini HDMI Buchsen (Typ C), die manche Laptops und Mobilgeräte verwenden.
Zur Info: Es gibt unterschiedliche Typen von HDMI-Steckern: HDMI-Stecker Typ A ist der Standard-HDMI-Stecker-Typ und am weitesten verbreitet. Ist ein kompakterer Anschluss notwendig, kommt HDMI-Stecker-Typ C (Mini HDMI) zum Einsatz. Der kleinste HDMI-Stecker ist Typ D (Micro HDMI). Er wird vorwiegend bei Kameras verwendet.

Was können HDMI Kabel?
HDMI Kabel arbeiten an der Grenze dessen was man mit Kupferleitungen an Frequenzen übertragen kann. Die notwendige Übertragungsqualität beschränkt die Länge, die ein HDMI Kabel haben darf. Auf der sicheren Seite ist man in aller Regel bei 2m bis 3m. Für die neuesten Standards mit Datenraten von 48GBps und künftig sogar 96GBps werden weder kürzere noch längere Leitungen empfohlen, obwohl Längen zwischen 1m und 5m angeboten werden. In jedem Fall sollte wenigstens eine HDMI Premium High Speed Zertifizierung vorliegen.
Ton über HDMI
Wer den Ton seines TV-Gerätes zu einer Soundbar oder gar zu einem AV-Receiver übertragen möchte, verwendet dafür die ARC Funktion, den Audio Return Channel. Wer Dolby Atmos oder DTS Ton übertragen möchte braucht die erweiterte Funktion eARC, Enhanced Audio Return Channel. Für eARC braucht es ein Kabel, das dafür konzipiert ist und entweder für eARC ausgewiesen ist oder IP over HDMI anbietet, was die gleichen Leitungen verwendet.

Achtung Abkürzungen!
Dann gibt es einige Abkürzungen die im Zusammenhang mit HDMI Kabeln genannt werden, die aber für das Kabel selbst keinen Unterschied machen. Das betrifft großenteils Funktionen die im Computer- und und Gaming-Bereich für eine bessere Bilddarstellung sorgen. Dazu gehört VRR - Variable Refresh Rate - bei der in einem gewissen Rahmen Game Console oder Grafikkarte die Bildfrequenz ändern dürfen ohne dass das zu Aussetzern oder anderen Artefakten auf dem Bildschirm führt. Ähnliches gilt für QMS - Quick Media Switching - und QFT - Quick Frame Transport - die allerdings für die Übertragung eines Videosignals keine Rolle spielen.
Spielekonsolen senden aber gerne das Signal für ALLM - Auto Low Latency Mode - das den Fernseher oder Projektor veranlasst in den Game-Modus mit kürzeren Latenzen zu schalten. Das kostet oft unmerklich an Bildqualität, verringert aber die Zeit für den Bildaufbau und damit die Verzögerung zwischen dem was am Controller oder Joystick passiert und dem was man auf dem Bildschirm sieht.
Hierdurch verbessert sich das Spielerlebnis bei reaktionsschnellem Gaming. Damit die aufgelisteten Features zur Anwendung kommen, müssen Schnittstellen der Quelle und des Fernsehers die Features anbieten. Ein spezielles HDMI Kabel braucht es dafür nicht.
Welches HDMI Kabel für welchen Zweck?
Wer lange Strecken, etwa vom AV-Receiver zu einem Projektor an der Decke überwinden muss, kommt bei den heutigen Auflösungen bei HDMI 2.1 mit Kupferkabeln nicht mehr weit. Dafür gibt es
Glasfaser und Hybrid Lösungen mit Kupfer und Glasfaser, was mittlerweile sogar die Regel ist. Hybride HDMI Kabel haben den Vorteil, dass man keine externe Stromversorgung benötigt, da der Stecker an der Empfängerseite (Projektor) über die integrierte Kupferleitung von der Quelle aus mit Energie versorgt wird.
Das eigentliche Bild und Tonsignal überträgt eine Glasfaser mit der gleichen Technik mit der auch Internetverbindung zwischen Kontinenten hergestellt werden. Eine Elektronik in den Steckern konvertiert das elektrische Signal in Laserlicht und wieder zurück. Achtung: bei größeren Längen: Das Bildsignal wird immer über die gesamte Länge übertragen, eARC ist oft in der Kabellänge beschränkt. Manche Glasfaser-Strecken übertragen eARC gar nicht. Wenn man das für den Ton von einem Smartprojektor zur Soundbar oder schlicht weit auseinander stehenden Geräten benötigt unbedingt beim Kauf darauf achten.

Über den Umgang mit den Kabeln
Es gibt auch ein paar Dinge im Umgang mit HDMI Kabel zu beachten. Im Gegensatz zu Cinch oder Lautsprecherkabeln sind HDMI Kabel und vor allem auch die Stecker vergleichsweise empfindlich. Biegen um enge Radien oder gar Knicken ist der Tod eines jeden HDMI Kabels, egal ob Glasfaser oder Kupfer. Das gilt auch für die Stecker die überaus empfindlich sind und nicht gebogen oder dauerhaft belastet werden sollten. Braucht es ein Kabel um die Ecke, dann bitte eines mit entsprechendem Winkelstecker kaufen oder allenfalls einen entsprechenden Winkeladapter anwenden. Es gibt auch wenige HDMI Stecker mit beweglichen Gelenken die ein Problemlöser sein können.
Noch ein ganz wichtiger Tipp: Wenn
HDMI Kabel versteckt werden sollen, bitte nicht fest verlegen. Wie die selbst noch junge Geschichte zeigt, ist der Standard stets in Weiterentwicklung und es ist vermutlich in einigen Jahren notwendig, das Kabel wieder zu tauschen. Also bitte nicht fest verlegen oder unter Putz verbauen. Entweder man verwendet einen Kabelkanal den man öffnen kann oder ein Leerrohr das so groß ist, dass man ein HDMI Kabel samt Stecker hindurch ziehen kann, denn eine Konfektionierung vor Ort ist praktisch kaum möglich.
Vorausschauend planen
Wann sollte man sein Kabel tauschen? Antwort: Das ist in der Regel dann der Fall, wenn man ein oder mehrere neue Geräte, wie z.B. einen Blu-Ray Player kauft, der eine höhere Datenrate beherrscht als alte Geräte. Ein Kabel mit HDMI Standard vor Version 2.0 ist de facto veraltet und wird mit aktuellen Fernsehern oder Game Consolen Probleme verursachen oder die Qualität einschränken. Wer für alle aktuellen Features (Stand 2025) gewappnet sein möchte, benötigt den HDMI Standard 2.1.
Diese Kabel müssen bis 48Gbps übertragen können und HDMI Ultra High Speed zertifiziert sein. Das reicht dann auch für Auflösung bis 4K bis 120fps oder 8k bis 60fps. Der auf der CES 2025 vorgestellte Standard HDMI 2.2 mit Bandbreiten bis 96Gbps reicht künftig für Auflösung bis 12k mit 120fps oder 8k mit 240fps. Das ist selbst im Gamingbereich noch Zukunftsmusik. Für Videoanwendungen ist das de facto nicht notwendig.
Das Wichtigste in Kürze
Zusammengefasst: Wer heute ein HDMI Kabel anschaffen möchte sollte auf den Standard achten der mindestens HDMI 2.0, besser 2.1 betragen sollte. Wer zukunftssicher sein möchte braucht ein Kabel, das 48Gbps Datenrate überträgt und entsprechend ein offizielles HDMI Ultra High Speed Zertifikat trägt. Damit sind alle anspruchsvollen Signale von Streaming in 4K und HDR sowie aktuelle Gaming-Ansprüche übertragbar.
Vorsicht: HDMI Kabel sind empfindlich, bitte nicht knicken, scharf biegen oder den Stecker belasten. Dann lieber passende Produkte mit Winkelstecker oder Adapter wählen. Längen bis 3m sind unkritisch. Ab 5m lieber Hybrid- oder Lichtleiterkabel wählen. Dann sollte alles klappen.


Das richtige HDMI Kabel
Finde das ideale HDMI-Kabel für dein Setup: Erfahre alles über Standards, Steckertypen, wichtige Features wie eARC & VRR sowie Tipps zur richtigen Länge und Handhabung für beste Bild- und Tonqualität! Ein Gastbeitrag von Raphael Vogt | lowbeats

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